Samstag, 20. November 2010

In die Berge nach Kalaw

Samstag, 13. Februar
Die Anfahrt zum Inle Lake machen war also mit dem Bus. Um 03:30 Uhr werden wir im Hotel abgeholt.
Die Velos und das Gepäck wird auf dem Dach des in die Jahre gekommen Busses verstaut. Die Fahrt geht über
Kyauk-Padaung – Meiktila – Thazi nach Kalaw, wo wir nach 10 Stunden unbequemer Fahrt aussteigen und im New Shine Hotel Zimmer beziehen. Kalaw liegt auf 1450 m und ist eines der bekanntesten Trekking Gebiete in Myanmar, mit einem gesunden Klima. Es ist spürbar kühler als in den Ebenen von Bagan und die Nächte in dieser Jahreszeit noch empfindlich kalt. Sobald die Sonne aufsteigt wird es angenehm warm und auch Tagsüber dank einer kühlen Briese nicht zu heisses.

Sonntag, 14. Februar
Heute ist ein spezieller Markttag, der nur alle 5 Tage statt findet, wo die Bergvölker der Umgebung ihre Erzeugnisse zum Verkauf anbieten.
Ein farbenprächtiger Markt, denn die meisten Frauen der Palaung tragen ihre traditionellen Kleider und Hüte. Wir haben 1 Stunde Zeit dem Treiben  zuzuschauen und Fotos zu machen, bevor wir mit unserem Guide zur eintägigen Trekking-Tour um 8:30 Uhr aufbrechen. Mit unserem Guide, selber ein Palaung, werden wir zwei Dörfer dieses Bergvolkes besuchen “Ywa Thit” und “Tar Yaw” und vom Aussichtspunkt aus eine herrliche Sicht auf Berge und die Dörfer geniessen können. Mandi muss leider nach 2 Stunde aussteigen, da er noch zu schwach ist die ganze anstrengende Tour zu bewältigen und kehrt nach Kalaw zurück. Viele Gruppen von Frauen
tragen ihre Waren in schweren Taschen auf dem Rücken, deren Tragriemen über den Kopf laufen, zum Markt. Der Guide spricht jeweils kurz mit ihnen in ihrer eigenen Sprache und wir verteilen Bonbons an sie, die wir vorher eigens dafür gekauft haben. Das sind immer sehr herzliche Begegnungen, denn die Frauen sind trotz ihren schweren Lasten die sie schon Stunden lang getragen haben zu Spässen aufgelegt und schenken uns ein ehrliches Lachen. Es ist eine wunderschöne Wanderung durch die Hügel, welche bis zu Oberst mit Tee Plantagen bewachsen sind. Am Fuss der Hügel werden Mandarinen angepflanzt und in der Talsohle, wo genügen Wasser vorhanden ist, sind sehr gepflegte Gemüse- und Kräutergärten angelegt. Die Palaung sind sehr arbeitsam und gute Geschäftsleute. Ihr Tee ist von bester Qualität und wird bis nach Mandalay und Yangon verkauft. Sie erhalten vom Händler für 1kg getrockneten Tee nur 2000 K. In einem Tobel das wir durchqueren wurde ein grosser Baum gefällt. Daraus werden an Ort und Stelle von Hand Bretter aus dem Stamm  geschnitten.
Diese werden für die neue Schule gebraucht, die als gemeinsames Projekt von beiden Dörfern gebaut worden ist. Eine junge Frau trägt von dort Brennholz in einem grossen Rückenkorb am Kopf den steilen Hügel hinauf zu ihrem Dorf. Oben macht sie wie wir eine kleine Pause. Ich versuche ihren Korb zu heben der ca. 50 kg schwer ist. Eine erstaunliche Leistung für eine 20 Jahre junge, zierliche Frau und diesen Transport macht sie nicht weniger als 10 mal pro Tag. Das Holz, das sie zum Kochen verwendet, wird jetzt für die Regenzeit gesammelt und gelagert. Die Palaung Mädchen werden früh, mit 15-16 Jahren bereits verheiratet und haben bald ihr erstes Kind, welches zu Hause ohne Arzt mit Hilfe der alten Frauen aus dem Dorf, geboren wird. Jedes der beiden Dörfer hat ein eigenes Buddhistische Kloster mit vielen Mönchen. Ihre Lebensbedingungen sind wie diejenigen der Dorfbewohner sehr einfach und sie betreiben unter anderem auch die Schule des Dorfes. Wie überall gibt es auch in diesen Dörfern ärmere und besser gestellte Familien. Das erkennt man an der Wohnlage und der Häuserart. Die Armen wohnen in einfachen Bambus Hütten, und die besser bemittelten können sich ein Backsteinhaus mit Blechdach leisten. Die Kinder des Dorfes sehen mich schon von weitem. Sie kommen angerannt und umlagern mich, um die Erzeugnise ihrer Familien zu verkaufen.
Erstaunlich wie geschickt sie ihre Waren anpreisen mit einem englischen Wortschatz den sie eigens dafür gelernt haben. Eine 80-järige Frau (ist eher eine Seltenheit, den durchschnittlich werden de Leute hier 50-60 Jahre alt) ist mit einer einfachen Handweberei beschäftigt den Stoff für Umhängetaschen zu fertigen. Sie berichtet uns, dass sie 10 Kinder geboren hat, von denen immer noch 7 am Leben sind. Ich habe die Gelegenheit in einem Haus die Küche zu besichtigen. Gekocht wird auf offenem Feuer am Boden, und entsprechend Schwarz ist der ganze Raum vom Rauch, der nur durch Spalten im Dach seinen Weg ins Freie findet. Einen  amin gibt es nicht. Frisches, trinkfähiges Wasser ist reichlich vorhanden das in Plastik Leitungen von den Quellen in den Bergen ins Dorf geleitet wird.
Und für das sonstige Brauchwasser wird das Dachwasser in der Regenzeit in gemauerte Zisternen geleitet. Diese einfachen Lebensbedingungen  wären für uns nicht auszuhalten, und offensichtlich habenauch viele Palaung Mühe damit, denn sie fröhnen oft und gerne dem Alkohol, der in Myanmar billig und in genügender Menge verfügbar ist, wie Toddy (Palmwein), Bier, Whisky oder Rum. Nach einem halbstündigen steilen Aufstieg erreichen wir den höchsten Punkt unserer Wanderung, den Aussichtspunkt. hier geniesst man einen herrlichen Rundblick. Es ist Mittagszeit und wir gönnen uns im kleinen Restaurant eine feine Shan Nudelsuppe. Der Rückmarsch dauert noch einmal 2,5 Std. Und nun treffen wir wieder auf  Frauengruppen die diesesmal  chwerbeladen mit Artikeln des täglichen Bedarfs auf dem Rückweg vom Markt in ihre Dörfer sind. Heute sind wir insgesamt 8 Std. unterwegs gewesen über Stock und Stein, Hügel und Täler und ich bin müde, aber glücklich einen so schönen und informativen Tag verbracht zu haben.